Vorlage und Beispiel für einen Ehevertrag

Ehevertrag
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Ehevertrag
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Ein Ehevertrag kann Klarheit und Sicherheit schaffen, bevor du „den Bund für’s Leben“ schließt. Er regelt die finanziellen und rechtlichen Grundlagen, damit beide Partner genau wissen, worauf sie sich einlassen. Besonders im Falle einer Scheidung oder Trennung kann er Streit vermeiden und faire Lösungen ermöglichen. 

In diesem Artikel erfährst du, was ein Ehevertrag ist, wann er sinnvoll ist, welche Inhalte hineingehören und wie du ihn Schritt für Schritt erstellst.

Table of Contents

Was ist ein Ehevertrag

Ein Ehevertrag ist ein privatrechtlicher Vertrag zwischen zwei Ehepartnern. Er wird vor oder während der Ehe geschlossen und ist nach § 1410 BGB nur dann wirksam, wenn er notariell beurkundet wurde. Darin lassen sich Fragen zur Vermögensaufteilung, zum Versorgungsausgleich und zu Unterhaltsansprüchen regeln. Viele Paare nutzen ihn, um individuelle Lösungen zu finden, die vom gesetzlichen Standard abweichen.

Offizielle Informationen findest du im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) – Eheliches Güterrecht

Wann braucht man einen Ehevertrag

Ein Ehevertrag ist besonders sinnvoll, wenn deine persönliche oder finanzielle Situation von den gesetzlichen Standardregelungen abweicht. Er schafft individuelle Lösungen, die euch beiden Sicherheit geben und Streit im Ernstfall vermeiden sollen. Gerade in Deutschland, wo die Zugewinngemeinschaft als gesetzlicher Güterstand gilt, kann ein Ehevertrag sicherstellen, dass die Vermögensaufteilung besser zu euren Lebensumständen passt.

1. Unterschiedliches Vermögen

Wenn einer von euch ein deutlich höheres Vermögen besitzt, sorgt ein Ehevertrag dafür, dass es im Scheidungsfall nicht zu ungerechten Ausgleichen kommt. Ohne Vertrag gilt der gesetzliche Zugewinnausgleich, was bedeutet, dass der Vermögenszuwachs während der Ehe geteilt wird. Besitzt du etwa Immobilien, Wertpapierdepots oder Unternehmensanteile, können diese durch eine klare Regelung geschützt werden. Das sorgt nicht nur für Gerechtigkeit, sondern verhindert auch langwierige Auseinandersetzungen über die Bewertung einzelner Vermögenswerte.

Expertentipp:

Wenn du Immobilien oder Unternehmensanteile besitzt, solltest du vor Abschluss des Ehevertrags eine aktuelle Bewertung durch einen Gutachter vornehmen lassen. So gibt es später keine Streitigkeiten über den tatsächlichen Wert und der Vertrag bleibt nachvollziehbar.

2. Zweite Ehe oder Patchwork-Familien

Wenn ihr Kinder aus früheren Beziehungen habt, ist ein Ehevertrag fast unverzichtbar. Er stellt sicher, dass die finanziellen Interessen deiner Kinder gewahrt bleiben und Vermögen gezielt weitergegeben werden kann. Viele Paare regeln hier, dass bestimmte Immobilien oder Geldanlagen ausschließlich den Kindern aus erster Ehe zustehen. So vermeidest du nicht nur Unsicherheit, sondern auch mögliche Konflikte zwischen den Kindern aus verschiedenen Familienkonstellationen.

3. Unternehmer und Selbstständige

Besonders für Unternehmer oder Selbstständige ist ein Ehevertrag ein wichtiger Schutzmechanismus. Ein Unternehmen stellt oft die wirtschaftliche Lebensgrundlage dar, und ohne klare Regelung könnte es bei einer Scheidung zerschlagen oder in Mitleidenschaft gezogen werden. Mit einer Vereinbarung zur Gütertrennung oder modifizierten Zugewinngemeinschaft kannst du festlegen, dass dein Betrieb außen vor bleibt. Das schützt nicht nur dich, sondern auch deine Mitarbeiter und Geschäftspartner, die auf die Stabilität des Unternehmens angewiesen sind.

4. Internationale Ehen

Wenn du oder dein Partner eine andere Staatsangehörigkeit besitzen oder im Ausland leben, bringt ein Ehevertrag zusätzlich Klarheit. Unterschiedliche Rechtsordnungen können zu Unsicherheit führen, da nicht immer eindeutig ist, welches Recht im Scheidungsfall gilt. Mit einer vertraglichen Vereinbarung legt ihr fest, welches nationale Recht angewendet wird. Das verhindert komplizierte Verfahren und gibt euch Sicherheit, egal in welchem Land ihr lebt oder arbeitet. Mehr zur internationalen Zuständigkeit findest du beim Bundesministerium der Justiz – Internationales Privatrecht.

Expertentipp:

Bei binationalen Ehen solltest du zusätzlich prüfen, ob im Herkunftsland deines Partners besondere Formvorschriften gelten. Manche Staaten erkennen nur Verträge an, die auch im Heimatland notariell registriert wurden. Eine Rechtsberatung im internationalen Familienrecht kann hier Klarheit schaffen.

5. Unterschiedliche Karriere- und Einkommenssituationen

Auch bei ungleichen Karrierewegen kann ein Ehevertrag sinnvoll sein. Wenn beispielsweise ein Partner seine Arbeitszeit reduziert, um Kinder zu betreuen, während der andere Vollzeit arbeitet, entsteht ein Ungleichgewicht bei Einkommen und Rentenanwartschaften. Durch klare Regelungen zu Unterhalt und Versorgungsausgleich stellst du sicher, dass beide Partner auch nach einer Trennung abgesichert sind.

Wie erstellt man einen Ehevertrag

Ein Ehevertrag entsteht nicht von heute auf morgen, sondern durch eine Reihe von klaren Schritten. Jeder Schritt ist wichtig, damit das Dokument rechtlich wirksam und für beide Seiten fair gestaltet ist.

1. Gespräch und Abklärung

Der erste Schritt besteht darin, offen über Finanzen, Erwartungen und Zukunftspläne zu sprechen. Viele Paare scheuen sich vor diesem Thema, aber gerade Transparenz ist entscheidend. Klärt, welche Vermögenswerte vorhanden sind, ob es Unternehmen, Immobilien oder Schulden gibt und wie ihr mit diesen im Falle einer Scheidung umgehen wollt. Dieses Gespräch ist die Basis dafür, dass beide Seiten ihre Vorstellungen einbringen und der Vertrag später als gerecht empfunden wird.

2. Inhalte festlegen

Nachdem ihr eure Ausgangslage besprochen habt, geht es darum, die konkreten Inhalte festzulegen. Hier entscheidet ihr, ob ihr die gesetzliche Zugewinngemeinschaft beibehalten, eine modifizierte Zugewinngemeinschaft vereinbaren oder eine Gütertrennung einführen wollt. Auch Regelungen zu nachehelichem Unterhalt oder Versorgungsausgleich können individuell angepasst werden. In dieser Phase lohnt es sich, verschiedene Szenarien durchzuspielen – etwa was passiert, wenn ein Partner längere Zeit nicht arbeitet oder wenn ein Unternehmen stark wächst.

3. Vorlage nutzen

Eine Ehevertrag-Vorlage hilft euch, die vereinbarten Punkte strukturiert niederzuschreiben. Sie bietet eine klare Gliederung, in der ihr persönliche Angaben, Vermögensregelungen, Unterhaltsfragen und Klauseln zur Gültigkeit übersichtlich festhalten könnt. Der Vorteil: Ihr vergesst keine wichtigen Punkte und könnt euch an juristisch erprobten Formulierungen orientieren. Dennoch ist es wichtig, dass ihr die Vorlage individuell anpasst und nicht einfach übernehmt – schließlich soll sie genau eure Situation abbilden.

Expertentipp:

Nutze Vorlagen nur als Grundlage, aber lass deinen finalen Vertrag immer juristisch prüfen. So stellst du sicher, dass keine unwirksamen oder einseitigen Klauseln enthalten sind, die später angefochten werden könnten.

4. Notarielle Beurkundung

Der entscheidende Schritt zur Rechtsgültigkeit ist die notarielle Beurkundung nach § 1410 BGB. Ohne diesen Schritt ist ein Ehevertrag in Deutschland nicht wirksam. Der Notar prüft nicht nur die Formalien, sondern auch, ob der Vertrag ausgewogen ist und keine sittenwidrigen Klauseln enthält. Zudem stellt er sicher, dass beide Partner die Tragweite der Vereinbarungen verstehen. Dadurch wird der Vertrag rechtssicher und schützt euch zuverlässig im Ernstfall.

Welche Inhalte gehören in einen Ehevertrag

Ein vollständiger Ehevertrag sollte folgende Punkte enthalten:

  • Personenangaben: Namen, Geburtsdaten, Adressen
  • Vermögensregelung: Wahl des Güterstandes (Zugewinngemeinschaft, modifizierte Zugewinngemeinschaft, Gütertrennung)
  • Unterhalt und Versorgungsausgleich: Regelungen zu nachehelichem Unterhalt und Rentenausgleich

  • Erbrechtliche Bestimmungen: Falls gewünscht, Anpassungen der gesetzlichen Erbfolge
  • Schlussklauseln: Salvatorische Klausel, Änderungs- oder Aufhebungsvorbehalte

Praktische Tipps für den Ehevertrag

  • Frühzeitig starten: Vermeide, den Vertrag kurz vor der Hochzeit zu entwerfen – das wirkt überhastet.
  • Ehrlichkeit zählt: Offene Angaben zu Einkommen und Vermögen sind notwendig, sonst droht Anfechtbarkeit.
  • Flexibilität einbauen: Ergänze Änderungsoptionen für den Fall, dass sich eure Lebenssituation (Kinder, Jobwechsel) ändert.
  • Juristische Prüfung: Auch wenn du eine Vorlage nutzt – ein Notar oder Anwalt sollte den Vertrag gegenprüfen.

Expertentipp:

Überprüfe den Ehevertrag regelmäßig, etwa alle fünf bis zehn Jahre. Lebenssituationen ändern sich – durch Kinder, neue Vermögenswerte oder Karrierewechsel – und der Vertrag sollte diese Entwicklungen widerspiegeln.

Wichtige Erkenntnisse

Ein Ehevertrag ist kein Zeichen von Misstrauen, sondern ein Instrument zur Vorsorge.

Er bietet Sicherheit, Transparenz und schützt beide Partner vor langwierigen Auseinandersetzungen im Fall einer Trennung. 

Die wichtigsten Punkte sind die notarielle Beurkundung, die Wahl des passenden Güterstandes und faire Vereinbarungen zu Unterhalt und Altersvorsorge. 

Wer sorgfältig plant, schafft damit die Grundlage für eine stabile Ehe.

Frequently Asked Questions

Was ist der Zweck eines Ehevertrags?
Welche Arten von Eheverträgen gibt es in Deutschland?
Was ist der Unterschied zwischen Ehevertrag und Trennungsvereinbarung?
Welche Güterstände gibt es?
Welchen Güterstand sollte man wählen?
Wie kann man einen Ehevertrag beenden?
Wann ist ein Ehevertrag besonders nützlich?
Was ist der Versorgungsausgleich?
Was kann man zum nachehelichen Unterhalt regeln?
Wer kann einen Ehevertrag schließen?
Wie lange gilt ein Ehevertrag?
Welche Schritte folgen nach der Erstellung?
Welche Unterlagen sollte man beifügen?
Muss ein Ehevertrag notariell beurkundet werden?
Welche Kosten entstehen bei einem Ehevertrag?
Welche Gesetze regeln Eheverträge in Deutschland?
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